01 | Zwischen Flächenabriss und Weltkulturerbe

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Die vielen Besucher die heute staunend durch Schwerin schlendern, können sich nicht vorstellen, wie desolat die Innenstadt noch vor 30 Jahren ausgesehen hat.

Anders als viele andere deutsche Städte blieb Schwerin von großen Kriegsschäden weitestgehend verschont. Auch die dann folgenden 40 sozialistischen Jahre überstand die Bezirksstadt ohne große unwiderrufliche Zerstörungen.

Lediglich am Großen Moor wurden in den 1970er Jahren ganze historische Straßenzüge gesprengt und mit einheitlicher Plattenbauweise wieder aufgebaut. Das sollte nur der Beginn sein, für einen kompletten Umbau der Innenstadt zu einer sozialistischen Vorzeigestadt. Es war am Ende nicht etwa die Einsicht der sozialistischen Führer, dass man sein kulturelles Erbe nicht vernichten sollte, sondern vor allem der Mangel an Baumaterialien, der die unwiederbringlichen Zerstörungen ganzer Viertel verhinderte.

Auch ohne weiteren Flächenabriss war vor allem die Schelfstadt vom völligen Verfall bedroht. Eine Gruppe engagierter Schweriner begann schon vor der Wende darauf aufmerksam zu machen – die sogenannte Schelfstadtinitiative – ein Zusammenschluss von Künstlern, Architekten und Ausstellungsmachern.

In einer kleinen Galerie am Pfaffenteich wurde dann im Frühjahr 1989 eine Ausstellung eröffnet, die sich mit der baulichen Situation der Schelfstadt beschäftigte und aufzeigte, was notwendig wäre, um den historischen Stadtteil zu bewahren. Etwa 10.000 Menschen haben die Ausstellung, sehr zum Verdruss der damaligen sozialistischen Stadtlenker besucht.

Mit der politischen Wende und der darauffolgenden Wiedervereinigung im Oktober 1990 rückte die Rettung der historischen Bausubstanz näher. Allerdings waren die anstehenden Aufgaben und zu bewältigenden Veränderungen gigantisch. Auch wenn es überall drängte, konnte man natürlich nicht überall gleichzeitig anfangen. Bevor man Planen und Bauen konnte, musste man sich ersteinmal einen Überblick verschaffen. Fachleute haben die baulichen Situationen aller Gebäude begutachtetet und bewertet. Damit statt dann fest, wo man mit der Sanierung der Innenstadt beginnen wollte, und die Beteiligten gingen mit den vorbereitenden Untersuchungen nun mehr und mehr in die Details.

Im Rahmen des Aufbau Ost standen den ostdeutschen Städten ab 1991 verschiedene Städtebauförderprogramme zur Verfügung. Der Einsatz dieser Mittel von Bund, Land und einem Eigenanteil der jeweiligen Kommune ist an verschiedene Rahmenbedingungen geknüpft. Eine davon ist, die formelle Ausweisung als Sanierungsgebiet. 1992 beschlossen die Schweriner Stadtvertreter die ersten drei Sanierungssatzungen für die Alt-, Feld- und Schelfstadt. Geld statt jetzt zur Verfügung und es musste mit Blick auf den weiteren Verfall der historischen Bauten schnell gehandelt werden. Unabhängig der Besitzverhältnisse wurden durch die Stadt Schwerin Sicherungsmaßnahmen vorgenommen, bevor wertvolle Gebäude nicht mehr zu retten waren.

Zeitgleich musste Anfang der 1990er Jahre die große Aufgabe der Regelung der offenen Vermögensfragen gelöst werden. Also die große Frage, wem welches Haus in der Stadt gehört. Das hat sich über etliche Jahre gestreckt. Daher begannen Land und Stadt schonmal zügig mit der Sanierung öffentlicher Gebäude, sowie Plätze und Straßen. In den folgenden Jahren begannen dann mehr und mehr private Eigentümer auch mit der Sanierung ihrer historischen Häuser.

Seit der Festlegung der ersten drei Sanierungsgebiete in Schwerin sind jetzt 30 Jahre vergangen. Ist damit jetzt alles geschafft?

Gesellschaftliche Herausforderungen wir der Klimawandel, neue Mobilitätskonzepte oder die Veränderungen, die die Corona-Pandemie mit sich bringt, sind Entwicklungsaufgaben, denen sich auch Schwerin stellen muss.

Gesegnet mit einer einmaligen landschaftlichen Lage und unbeschadet von großen Katastrophen hat Schwerin in den vergangenen 30 Jahren eine beispiellose Transformation erfahren - von der grauen sozialistischen Bezirksstadt, bedroht vom Abriss ganzer historischer Viertel hin zur lebendigen Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns. Selbstbewusst genug sich um die Anerkennung als Weltkulturerbe durch die UNESCO zu bemühen.

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