Heat it, Bite away & Co. - Was hilft wirklich gegen juckende Mückenstiche? | SWR

Sie fliegen, summen und rauben uns den letzten Nerv: Im Sommer sind Mücken besonders aktiv. Was hilft gegen juckende Mückenstiche? Und was bringen Hausmittel?

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HITZE UND ELEKTROSCHOCKS GEGEN MÜCKENSTICHE?
Mückenstiche können richtig nerven. Abhilfe sollen Helferlein wie Bite away, Heat it und Zap it schaffen. Ob die wirklich funktionieren, will ich herausfinden. Wir haben uns also den Bite away für 24,99 Euro, den Heat it für 39,95 Euro und den Zap it für 7,95 Euro besorgt. Zwei der Gadgets arbeiten mit Hitze und eines mit Elektroschocks. Ob das funktionieren kann? Ich probiere es aus. Aber warum jucken Mückenstiche überhaupt?

Beim Einstich in die Haut sondert die Mücke Speichel ab, der die Blutgerinnung verhindert. Dann zapft sie Blut. Die Schwellung ist eine Abwehrreaktion unseres Körpers auf Eiweißstoffe, die im Mückenspeichel enthalten sind. Weil die meisten Menschen darauf allergisch reagieren, juckt die Stelle und schwillt an. Zeit für unsere Helferlein. Mit denen gehe ich jetzt aber erstmal zu Dr. Peter von den Driesch. Der ist Chefarzt der Hautklinik am Klinikum Stuttgart:

„Das ist eine ganz interessante Entwicklung. Man hat früher immer gedacht, man muss so einen Insektenstich kühlen, um dann die Eiweiße zu beeinträchtigen und dann die subjektive Wahrnehmung zu verbessern. Und inzwischen weiß man, dass ein erwärmen dieser Eiweiße besser ist. Die Temperatur sollte so zwischen 40 und 50 Grad sein, sodass sie natürlich nicht zu Verbrennungen führt.“

BITE AWAY
Ich sehe mir zuerst den Bite away an. Dieser erscheint mir recht schwer, weil die Batterien mit dabei sind. Es gibt zwei Knöpfe: einen für eine kurze, den anderen für eine lange Anwendungszeit. Eine Heizplatte sorgt für die Hitze. Es wird richtig heiß. Deutlich heißer dürfte es nicht werden. Der Mückenstich juckt jetzt auf jeden Fall schon nicht mehr.

HEAT IT
Der Heat it ist ein Adapter. Dafür brauche ich mein Handy. Und ich merke schon, es wird richtig warm. Das war genauso warm wie beim Bite away, würde ich sagen. Ein ähnliches Gefühl. Hat auf jeden Fall geholfen. Wichtig: Man sollte die Gadgets möglichst schnell nach dem Stich anwenden, dann sind sie maximal wirkungsvoll.

ZAP IT
Den Zap it soll ich auf dem Mückenstich platzieren und fünfmal auf den gelben Knopf drücken. Zap it arbeitet mit kleinen Elektroschocks, die die Eiweißstoffe zerstören sollen. Nicht unangenehm. Aber ich muss sagen, es juckt trotzdem noch.

IM ZWEIFEL EINFACH KRATZEN?
Dr. Peter von den Driesch rät vom Kratzen ab: „Eine mechanische Irritation eines solchen Stiches führt dazu, dass noch mehr Entzündungsstoffe freigesetzt werden. Und deswegen sollte man wirklich vom ersten Moment an versuchen, sich zu beherrschen. Dann lieber mit einem dieser Geräte arbeiten. Wenn man ein Waschbecken mit warmem Wasser in der Nähe hat, dann könnte man auch einfach warmes Wasser darüber laufen lässt.“

ESSIG, ZWIEBEL UND CO. – HELFEN HAUSMITTEL WIRKLICH?
Hausmittel gegen den Juckreiz sollten lieber im Schrank bleiben, warnt Dr. Peter von den Driesch: „Die Zwiebel führt zu einer Irritation der Haut. Und Irritation heißt ja wieder: ich setze Entzündungsstoffe frei. Beim Essig sehe ich ein ähnliches Problem. Es gibt Repellents. Von denen sind eine ganze Reihe von Präparaten wissenschaftlich gut untersucht. Wichtig ist, dass man sie prophylaktisch anwendet.“

FAZIT
Zwei Gadgets haben mich wirklich überzeugt: der Bite away und der Heat it. Beide funktionieren gleich: sie erhitzen eine kleine Metallplatte. Da spüre ich jetzt überhaupt kein Jucken mehr. Das hat fantastisch funktioniert. Ich persönlich würde mich eher für den Heat it entscheiden, weil er kleiner ist. Allerdings ist dieser auch am teuersten.

Der Zap it hat mich nicht so sehr überzeugt. Der Mückenstich juckt immer noch. Deswegen würde ich mich eher dagegen entscheiden.

Autor: Hans Liedtke
Bildquelle: SWR

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