Rosazea: Iss das besser nicht. Tipps zur Ernährung von Hautarzt. Dr. Kasten Hautmedizin in Mainz

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Wer unter einer Rosazea leidet, weiß, dass bestimmte Nahrungsmittel einen Schub seiner entzündliche Hauterkrankung auslösen.

Wenn man von der Rosazea betroffen ist und seine Ernährung anpasst, kann man mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eine Besserung erreichen. Etwa drei von vier Patienten gelingt dies allein durch eine entsprechende Kost.

In einer neueren Übersichtsarbeit wurden jetzt die aktuellen Studienergebnisse zusammengetragen. Hierbei zeigte sich eine Überraschung, aber es wurde auch klar, dass noch mehr Forschungsarbeit geleistet werden muss.

Alkohol kann eine Rosazea bei Menschen mit einer entsprechenden Neigung hervorrufen und verschlechtern. Besonders Rotwein und hochprozentige Spirituosen führen zu einem Gefäßerweiterungen und Entzündungen.

Aber auch fettreiche Speisen, zum Beispiel fettes Fleisch, Speck oder Nahrungsmittel, die frittiert wurden, können eine Rosazea verschlechtern. Dies hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass eine fettreiche Nahrung eine chronische Entzündung hervorrufen kann.

Eine Überraschung für viele könnte der Genuss von Kaffee sein. Der schützt nämlich vor einer Verschlechterung der Rosazea. Zumindest, wenn er nicht zu heiß genossen wird.

Heisse Speisen oder Getränke können eine Rosazea ebenfalls fördern. Sie aktivieren bestimmte Eiweiße, so daß eine verstärkte Entzündungsneigung entsteht. Außerdem erweitern sich kleine Blutgefäße, es kommt zu Anfalls-artigen Rötungen und langdauernden Schwellungen.

Wie können Nahrungsmittel diese Effekte auslösen? In der Haut finden sich spezielle Rezeptoren, die „transient receptor potential“- Ionenkanäle, die durch Piperin, Capsaicin, Hitze und UV-Strahlung aktiviert werden. Piperin ist bespielsweise in Pfeffer enthalten, Capsaicin findet sich in Paprika und Chili enthalten. Eine Aktivierung dieser Kanäle führt zu einer Freisetzung von entzündungsfördernden Stoffen, wie Substanz P und Calcitonin-related-peptide.

Das ist der Grund, weshalb scharfe Speisen die Rosazea verschlechtern können.

Auch Niacin und Histamin können die Rosazea verschlechtern. Niacin ist beispielsweise in Lachs, Erdnüssen, Thunfisch und Leber enthalten. Niacin kann zur Freisetzung von Prostaglandinen führen, was entzündungsfördernd wirkt.

Histamin, das zum Beispiel in gereiftem Käse, Wein oder verarbeitetem Fleisch vorhanden ist, führt ebenfalls zu einer Erweiterung von Blutgefäßen, Schwellungen, Juckreiz und Rötungen.

Zimtaldehyd kann eine weitere Gruppe von transient receptor potential-Kanälen aktivieren und dadurch Rosazea- Entzündungen verursachen. Zimtaldehyd ist in Zimt, Tomaten, Zitrusfrüchten und Schokolade enthalten.

Milchprodukte können möglicherweise vor einer Rosazea schützen, weil sie entzündungshemmende Eigenschaften aufweisen die das Darmmikrobioms positiv beeinflussen können. Fermentierte Milchprodukte, wie Joghurt oder Kefir sollten bevorzugt werden, da sie eine niedrigere Hormonaktivität aufweisen.

Nicht eindeutig ist aktuell der Nutzen von B-Vitaminen, Zink oder Probiotika einzuordnen. Hierbei sind in einigen Studien positive Effekte geschrieben worden.

Wie sollte sich jetzt jemand verhalten, der an einer Rosazea leidet?
Nicht jedes Nahrungsmittel verstärkt bei jedem die Hautentzündungen. Deshalb ist es wichtig, sich selbst zu beobachten und eventuelle Trigger möglichst zu meiden. Manchmal kann auch ein ein Ernährungstagebuch helfen, den hautreizenden Substanzen au die Schliche zu kommen.

Literatur
Searle T, Ali FR, Carolides S, Al-Niaimi F. Rosacea and Diet: What is New in 2021? J Clin Aesthet Dermatol. 2021 Dec;14(12):49-54. PMID: 35096255; PMCID: PMC8794493.

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