vereinfachte Paspeltasche

Doris&Su Folge 22 - Vereinfachte Paspeltasche
Die Paspeltasche mit zwei schmalen, gleich breiten Paspelstreifen ist ein Klassiker, der
an vielen Kleidungsstücken Verwendung findet. Da auch diese Tasche direkt in den Stoff eingearbeitet wird, gilt sie als eher schwierig.
Mit Hilfe der hier verwendeten Schablone sollen mehrere Probleme, die bei Paspeltaschen auftreten , auf einfache Weise gelöst werden.
Problem 1 : akkurate Markierung der Tasche.
Zunächst muss die Paspeltasche sehr sorgfältig eingezeichnet werden, was bei der Papierschablone entfällt, da die gewünschte Taschen- und Paspelbreite mit einer dünnen Linie
immer gleich eingezeichnet ist.
Problem 2: Ausreißen der Ecken
Durch den direkten Einschnitt bis auf 1mm besteht - besonders bei noch nicht so geübten
Näher/innen- die Gefahr, dass sich beim Wenden kleine Löcher in den Ecken bilden.
Dies wird mit dieser Technik verhindert, indem der Taschenausschnitt mit sehr kleinem Stich
(1 oder kleiner ) rundum gesteppt wird. Dadurch wird es leichter, innerhalb des Ausschnitts genau bis zur genähten Linie einzuschneiden ohne über den Endpunkt hinaus zu geraten.
Problem 3 gleiche Paspelbreite
Bei schmalen Paspeln sieht man jeden noch so geringen Unterschied in der Paspelbreite und
verwendet oft viel Zeit dies auszugleichen.
Mittels der in der Schablone angezeichneten Hilfslinien, die mit großem Stich (4 -5) gesteppt werden , kann der Stoff um diese Linien herum scharf angebügelt werden, so dass eine exakte Breite ohne viel Mühe erreicht wird.

Der rundum gesteppte Tascheneingriff verlangt sorgfältiges Bügeln, damit beim fertigen Teil
keine Kante vorsteht.
Wenn die Paspeln von links gesteppt werden , kann der angeschnittene Taschenbeutel hochgeklappt und seitlich geschlossen werden. So kann mit einem Stoffteil die Tasche gefertigt werden, was eine weitere Arbeitserleichterung bedeutet.
(Falls nicht genügend Stoff zur Verfügung steht, kann der Taschenbeutel an der markierten Linie
mit 1cm Nahtzugabe angesetzt werden. Hierbei muss beachtet werden, dass im Taschenausschnitt auf jeden Fall ein Stück des Oberstoffs unterlegt werden muss, damit das Taschenfutter im Paspelausschnitt nicht hervorscheint. )

Die mit der Schablone gefertigte Paspeltasche unterscheidet sich optisch nicht von der
klassisch gefertigten Tasche, die Verarbeitung jedoch ist leichter und schneller, da sie
viel weniger Arbeitsschritte benötigt.

Zuschneideregel: wenn die Tasche schräg im Produkt liegt, wird der Paspel
(hier das gesamte Taschen-Teil) im geraden Fadenlauf zugeschnitten. Das verleiht der
Tasche mehr Stabilität.
Wenn die Paspeltasche gerade im Teil liegt ( meist quer) wird der Paspel
gerade oder auch schräg geschnitten ( abhängig vom Material , die schräg geschnittene
Paspel legt sich weicher um die Kante, die gerade geschnittene Paspel ist leichter zu verarbeiten) .





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