Schmerzverarbeitung im Gehirn - Was bei chronischen Schmerzen anders ist

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Dieser Film wurde entwickelt, um die extrem komplexen Vorgänge der Schmerzweiterleitung und verarbeitung im Gehirn zu veranschaulichen. Was passiert bei akuten Schmerzen im Gehirn und was ist bei chronischen Schmerzen anders? Der Film richtet sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit chronischen Schmerzen sowie ihre Familien, Freunde und Behandler aus der Primär bis Tertiärversorgung.

Alles, was wir wahrnehmen, aus unserer Umwelt und aus unserem subjektiven Erleben, wird als Reize an unser Gehirn weitergeleitet: Zum Beispiel Bewegungsreize aus der Muskulatur, Sinnesreize wie das Hören und Schmerzreize.

Im ersten Teil des Films wird erklärt, wie die Schmerzweiterleitung bei akuten Schmerzen funktioniert und welche Teile unseres Gehirns bei der Schmerzverarbeitung eine Rolle spielen: Der Präfrontale Cortex, der Thalamus, die Amygdala, der Somatosensorische Cortex. Es ist ein ganzes Netzwerk an der Schmerzverarbeitung beteiligt. Zwischen den beteiligten Hirnregionen gibt es über neuronale Verbindungen einen Austausch von Informationen. Der Präfrontale Cortex lenkt die Aufmerksamkeit auf die aktuell wichtigsten Reize und teilt diese dem Thalamus mit. Der Thalamus steht in Verbindung mit der Amygdala, die für die Verarbeitung von Emotionen zuständig ist. Der emotionale Zustand hat Auswirkungen auf die Intensität der Reizweiterleitung. Der Thalamus arbeitet wie ein Filter, sortiert die ankommenden Reize und leitet die im Moment wichtigsten weiter, so dass sie uns bewusst werden. Schließlich werden die ankommenden Schmerzreize im somatosensorischen Cortex einem Schmerzort zugeordnet.

Im zweiten Teil des Films wird dargestellt, was bei chronischen Schmerzen bei der Schmerzverarbeitung im Gehirn anders abläuft und wie es zu einer Schmerzsensibilisierung kommt. Der Präfrontale Cortex lenkt die Aufmerksamkeit wiederholt auf möglicherweise schmerzauslösende Situationen. Viele belastende Lebenssituationen und starke Emotionen führen dazu, dass die Amygdala die Weiterleitung von Schmerzreizen durch den Thalamus verstärkt.
Durch die Aufmerksamkeit auf den Schmerz kommen mehr bereits bekannte Schmerzreize im Thalamus an. Aufgrund der Fülle der ankommenden kleinen und großen Schmerz- und Bewegungsreize und der fehlenden Hemmung durch den Präfrontalen Cortex und die Amygdala werden mehr Reize als vorher zur bewussten Verarbeitung weitergeleitet. Hierbei werden auch Bewegungsreize fälschlicherweise als Schmerzreize wahrgenommen. Der Thalamus ist sensibler für Schmerzreize geworden. Die erhöhte Anzahl von ankommenden Schmerz- und Bewegungsreizen gelangt über stark ausgebaute Nervenverbindungen zu einem vermehrt aktivierten Somatosensorischen Cortex. Auch kleine Schmerz- und Bewegungsreize werden bewusst wahrgenommen und können zu einer gesteigerten Schmerzsensibilität und somit erhöhten Anzahl von Schmerzorten führen.

Einige der genutzten Quellen:
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Der Inhalt des Films basiert auf wissenschaftlichen Fakten und wurde vom ehemaligen Fix und Foxi Chefzeichner Bone Buddrus erstellt sowie von "Bows To Hymns" vertont.

Dieser Film wurden im Rahmen des Projektes „APPLAUS für junge Erwachsene“ (App-gestützte Therapie für die langfristige Umsetzung schmerztherapeutischer Strategien für junge Erwachsene) entwickelt. Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Landes NRW unter Einsatz von Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des OP EFRE NRW 2014-2020 gefördert (Leitmarktwettbewerb Gesundheit.NRW, Förderkennzeichen EFRE-0801059). Nähere Information zur Förderung finden Sie unter: www.leitmarktagentur.nrw.

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