Horaz, Lyrik: Immanenz und Transzendenz I

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Wer antike Lyrik liest, tut gut daran, zumindest vorübergehend den Ballast einer zweitausendjährigen Tradition auszublenden. Sie hat die Texte nicht immer nur erhellt, sondern oft genug verdunkelt, indem sie, taub für den Eigensinn der Oden, in diesen ihre eigenen Vorstellungen von der Ideenwelt der Lyrik wiederzufinden hoffte. So hat sie die Texte nicht selten mit Begriffen und Konzepten belastet, die in ihnen keine Entsprechung haben.
In seinen Liebesgedichten bedient Horaz nur scheinbar das Bedürfnis nach dem Ausdruck einer metaphysischen Sehnsucht nach dem „Überstieg“ (Transzendenz) über die Mühseligkeiten des Alltags, die Begrenzheit tobender Eifersucht und die Unwägbarkeiten der Kommunikation unter Liebenden. Er setzt vielmehr auf die konstruktive Kraft der Phantasie (I. Im Schatten junger Mädchenblüten: Flaum und Traum [cc. 4, 10 u. 3, 12]), die rechte Mischung der (Körper)Säfte (II. Feuchtgebiete oder Die ‚Quintessenz‘ der Liebe [c. 1, 13]) und die gemeinschaftliche Anstrengung der Liebenden, sich im disziplinierten Zwiegespräch neu zu erfinden (III. „Sie liebt mich, sie liebt mich nicht, sie liebt mich ...“ [cc. 3, 9 u. 3, 28]). So sind es paradoxerweise die seltsam abgeschlossenen Räume der Immanenz, die der Horazischen Dichtung den Überflug in die „Unsterblichkeit“ gesichert haben.

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