Kleine Bahn, ganz groß: Spur-2 Schauanlage entführt in die 1960er Jahre

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Die Welt der Miniatureisenbahn umfasst eine riesige Bandbreite unterschiedlichster Modelle und verschiedenster Größen. Der gängigste Maßstab ist 1:87, die sogenannte Spurweite H0. Sehr selten dagegen die Spur 2. Maßstab 1:22,5, bei der die Breite der Gleise 60 Millimeter beträgt. In Stuttgart befindet sich im obersten Stock des Königsbaus eine der seltenen Spur-2-Anlagen und jede Menge Lokschätze. Modellträume sind jedes Jahr bei den unterschiedlichen Messen zu bewundern. Wir machen Station in Dortmund außerdem zeigen wir eine Anlage auf der neben Eisenbahnen auch alte O-Busse ihre Runden drehen.
Die Schauanlage „Pastellania" kann man in der Stuttgarter Modellbahnschau im Königsbau besichtigen. LGB, die Lehmann-Groß-Bahn Spur 2 M - in einer ganz außergewöhnlichen Farbgebung - eine fröhliche Welt voller zarter verspielter Farben an Häusern, Felsen und Fahrzeugen
Ebenfalls im Königsbau: eine der wenigen, fest aufgebauten Spur 2-Anlagen Deutschlands, etwa 160 Quadratmetern groß: Ein Beispiel für die Findigkeit der Modellbauer ist das Dach des Bahnhofs: 8000 Eis-Stäbchen wurden zu Biberschwanz-Ziegeln verarbeitet. Vorbild für diesen Bahnhof ist Bondorf im Schwarzwald. Auf fünf Etagen bewegen sich die Züge. Oben die Spur 2 M mit 45 mm Spurweite und unten die Spur 2 mit 64 mm.
Eine Zeitreise ins Jahr 1960: das Betriebswerk der Epoche 3. Dort rangiert eine Dampflok der Baureihe 52 007 zwischen dem Bekohlungsbunker und dem Ringlokschuppen. Ein Meisterstück an Detailarbeit ist der Leistungs-Prüfstand. Hier wird eine Kriegslok der Baureihe 53 geprüft, die es in Wirklichkeit nie gab. Die Bauart Mallet. Solche Modelle sind absolute Einzelanfertigungen. Sie wiegen 10 bis 20 kg und kosten fünfstellige Summen. An so einer Lok arbeitet ein Tüftler zwei bis drei Jahre.
In den Vitrinen des Modellbahnmuseums sind über 900 Züge zu sehen, und Dioramen mit Eisenbahn-Situationen aus den 20er Jahren: Von der Feldbahn bis zum Alpenexpress -- hier lässt sich gut spielen. Und das jeden Tag von zehn Uhr morgens bis abends um acht.
Eine Modellbahnausstellung im Autohaus veranstalten die Modulbaufreunde Ladenburg jedes Jahr im Advent. Eine Anlage in H0 mit vielen originellen Ideen: Trolleybusse, eine Schwebebahn, Motocross-Szenen und ein Fußballstadion. Die Stars der Anlage sind echte Raritäten: ein Dutzend Trolleybusse mit echten Oberleitungen. Kleine, feine Technik treibt die Trolleybusse der Marke Eheim, die später von Brawa übernommen wurde, an. Fußballfieber. Auch das gibt es zu entdecken, in einem Stadion, das den Zügen als Wendeschleife dient. Alleine das Stadion zu bauen, dauerte ein Jahr und auch hier steckt der Teufel im Detail. Rainer Wolf von den Modulbaufreunde Ladenburg: „Es sitzen insgesamt 6000 Personen im Stadion. Diese Figuren bekommt man in naturweiß und dann beginnt man mit den Hautfarben und mit den innenliegenden Teilen. Bis die Figur dann ganz fertig ist, sind teilweise acht, teilweise zehn Farben pro Figur aufgemalt." Noch ein schönes Detail der Anlage, die 80 Module umfasst und 800 Meter Schienen: ein Museum für Obusse. Dort werden die alten Trolleys sachkundig instand gesetzt, mit schönen Lichteffekten, dank ausgetüftelter LED-Technik.