Max Reger - Sechs Trios op. 47

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Martin Schmeding spielt die Sechs Duette op. 47 von Max Reger (1873-1916) an der Wilhelm Sauer-Orgel (1904, 46/III/P) der Michaeliskirche Leipzig.

00:00 1. Canon.
02:09 2. Gigue.
04:26 3. Canzonetta.
08:39 4. Scherzo.
12:27 5. Siciliano.
14:44 6. Fuge.

Präziseres Verständnis dieses Werkes lässt sich gewinnen, wenn man den Blick auf das unmittelbar vorangegangene Opus richtet.

Op. 46 ist die berühmte monumentale Fantasie und Fuge über B-A-C-H. Zu diesem Werk "größten Styls und Kalibers", diesem "wogenden Tönemeer" von "mitreißende[r] Gewalt" (S. 143f.) findet sich Kontrast und Entsprechung im Folgeopus 47.
Geradezu als Ausgleich zur hohen Komplexität von op. 46 stellte Reger ihm leichtere Orgeltrios an die Seite. Beide Werke ordnete er mit "46a" und "46b" einem Opus zu. Die spätere Aufteilung in die Opera 46 und 47 ist dem Verlag geschuldet. So war auch eine Annäherung der Hörer und Spieler an seine großen Werke unterstützt, schließlich hatte Reger, damals wieder in Weiden wohnend, den Blick zielstrebig nach München gerichtet. (S. 144)
Die Verehrung Bach zeigt sich werkprägend vordergründig in op. 46 - in op. 47 nicht minder, wenngleich hintergründiger. Die barocke Klanglichkeit und die Nähe zu den Bach'schen Orgeltrios, ergo Triosonaten, sind nicht zu übersehen. Der barocke Gestus schlägt sich in den alten Gattungen (Canon, Gigue, Canzone, Siciliano, Fuge), in der allgegenwärtigen Imitationstechnik und nicht zuletzt in der Artikulation besonders der Gigue und der Fuge nieder. Das Pedal wird "in guter alter Triotechnik (...) 'natürlich immer obligat'" geführt. (ebd.) An Gustav Beckmann schrieb Reger dazu humorvoll: "wozu hat man denn 'Beene'?" (S. 144/474)

Susanne Popp erwähnt, dass Reger sich selbst mit diesen Trios "Entspannung von höchster Schaffenskonzentration" verschafft habe. (S. 144) Vermutlich zeigt sich in diesen Werken, die durch ihre Treue zu historischen, barocken Vorbildern gewissermaßen an romantischer Extravaganz, wie sie die B-A-C-H-Fantasie sprengte, begrenzt sind, die Wirkung dessen, was Reger später im Kontext der Sonaten für Violine solo mit dem Begriff "Keuschheitsgürtel" veranschaulicht. Der Begriff erinnert an Johann Friedrich Reichardts Einschätzung von Bachs Solowerken "als größtes Beispiel für die Kunst, sich selbst in Ketten in Freiheit und Selbstbewusstsein zu bewegen." (S. 139) Und ebendiese "Ketten" liegen auch, so verstehe ich es, in der Befolgung bzw. Erfüllung des dreistimmigen polyphonen Satzes vor.
Verwunderlich ist, dass die Canzonetta und das Scherzo an prominenten Stellen nicht und nur stellenweise tatsächlich als Trio gesetzt sind. Auch ist die Fuge mit der eigentümlichen, aber außerordentlich reizvollen Aufteilung des Themas auf mehrere Manuale, wie es erst in späteren Werken häufiger auftritt, durchaus inkonsequent im strengen Triosatz. Reger sorgt dadurch nichts weiter als dafür, dass der Zyklus sich hier einer "aufdringlichen Gelehrsamkeit" entzieht. (ebd.)

Quelle:
Popp, Susanne. Max Reger - Werk statt Leben - Biographie. Wiesbaden 2015.

O. T. Tjabben
20. 10. '23

Audio Sources:
1.    • Sechs Trios für Orgel (1900) , op. 47...  
2.    • Sechs Trios für Orgel (1900) , op. 47...  
3.    • Sechs Trios für Orgel (1900) , op. 47...  
4.    • Sechs Trios für Orgel (1900) , op. 47...  
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6.    • Sechs Trios für Orgel (1900) , op. 47...  

℗ 2016 Cybele Records

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