KitschKrieg haben ihr lang ersehntes Debütalbum rausgebracht. Als Features haben sie sich das Who is who der deutschen Musikszene eingeladen - und auch problematische Gäste. Warum man daran Kritik üben sollte und wie das Album geworden ist, seht ihr in der neuen PULS Musik Analyse.
Warum ist das KitschKrieg Album was Besonderes?
KitschKrieg haben bewiesen, dass in ihrer Klangwelt die unterschiedlichsten Artists und Genres ziemlich gut matchen können. Abseits von Modus Mio haben KitschKrieg ihre ganz eigene Vision von Sound und Look entworfen. Ihr Album “KitschKrieg” versucht, das alles einzufangen. Seit Jahren an KitschKriegs Seite ist Trettmann. Mit ihm haben KitschKrieg ihren minimalistischen Signature-Sound und - Look entwickelt: KitschKriegs Bilder sind schwarz-weiß, untermalt von cleanen Beats. Das Ziel von KitschKrieg ist es, mit ihrer Musik “Welten zu vereinen” - und das ist tatsächlich die beste Beschreibung für die Philosophie dieses Albums.
Bei KitschKrieg geht’s nicht mehr “nur” um Deutschrap, sondern darum, was zu kreieren, was Musikdeutschland verändern kann.
Welche Features sind denn auf dem KitschKrieg Album?
Modeselektor, Alli Neumann, Max Herre, Marteria, Peter Fox, Nena und noch viele mehr sind Featuregäste auf dem neuen KitschKrieg Album. Das ist eine krasse Tracklist. Kitschkrieg liefern zum Beispiel gemeinsam mit dem 23-jährigen Jamule ein Uptemo-Update vom Seeed-Hit “Aufstehn” von 2010. Hier trifft New School auf Old School - und das ist ein Motiv auf dem KitschKrieg Album. Ein weiteres Feature sind RIN & Kool Savas: KitschKrieg treiben die beiden zur Höchstleistung in Sachen Tempo, Flow und natürlich gegenseitiger Referenzen. Und mit “Oh Junge” als Titel wird direkt DIE Adlip schlechthin von RIN verwendet. Keywords aus der Welt der Artists spielen auf “KitschKrieg” generell immer wieder eine Rolle. Alli Neumann z.B. stellt sich in “Keine Angst” gemeinsam mit Trettmann dem “Monster”, das sie schon solo besungen hat. Max Herre & Skinnyblackboy fahren einen ähnlich melancholischen Film, der den Track “Sonora” auf dem KitschKrieg Album zu einem Song mit sehr besonderem Vibe macht.
KitschKrieg schaffen es aber auch, Artists zu verkuppeln, die man so nie zusammen erwartet hätte:Das legendäre Berliner Duo Modeselektor, bekannt für elektronischen Club-Sound, und der österreichische Rapper Crack Ignaz, den man eher aus dem LGoony-Cloud-Rap-Kosmos kennt.
Welches Features auf dem KitschKrieg Album sollte man kritisieren?
Auf dem KitschKrieg Album gibt es ein Feature mit Bonez MC - dem Rapper der 187 Strassenbande, der sich gerne mal in der Insta-Story über häusliche Gewalt lustig macht und auch immer wieder frauenfeindliche oder homophobe Lines droppt. Auf dem KitschKrieg Album ist außerdem der Jamaikaner Vybz Kartel, der zwar eine Dancehall-Legende ist aber auch ein verurteilter Mörder, der gerade eine lebenslange Haftstrafe absitzt.
Mit diesen Features kann man den Song auf dem KitschKrieg Album nicht einfach so durchwinken.
Und jetzt?
KitschKrieg bringen verschiedene Welten zusammen: old School und new School, Pop und Rap. Und das schaffen nur KitschKrieg. Schließlich haben sie den Sound kreiert, auf den sich in den letzten Jahren quasi ALLE einigen konnten. Die Tracklist des KitschKrieg Albums ist ein Statement. Das Album, ein Schaufenster für das, was KitschKrieg ausmacht und von anderen unterscheidet. Der Ansatz ist erstmal beeindruckend. Aber die Kombis gehen leider nicht immer auf. Die KitschKrieg Platte polarisiert. Eine richtige Debatte darüber fehlt aber einfach.
Aber was meint ihr? Wie steht ihr zum Debütalbum “KitschKrieg”? Vermisst ihr eine kritische Auseinandersetzung mit Acts wie Bonez MC auch oder ist euch das egal? Schreibt’s mir in die Kommentare!
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Redaktion: Miriam Fendt, Fridolin Achten, Frederik Kunth
Kamera: Felix Holderer
Schnitt: Stefan Emilian
Tonmischung: Norbert Hofmann
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