Ventile-Einstellen an Stoßstangen-Motoren (am Beispiel Moto Guzzi V35 bis V75)

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Die Ventile gehören zu den am meisten beanspruchten Teilen im Viertakt-Motor. Vor allem bei Stoßstangen-Motoren mit kurzen Serviceintervallen hilft regelmäßige Wartung starken Verschleiß und kapitale Motorschäden zu vermeiden. Wer die Ventile selber einstellen kann, spart zudem viel Geld für Kundendienste.

Viele Young- und Oldtimer-Motorräder haben sehr kurze Ventil-Wartungsintervalle. Bei einigen Moto Guzzi-Modellen aus den 1970er liegen die Intervalle sogar bei 3000 Km! Bei so kurzen Intervallen braucht man schon einen dicken Geldbeutel, wenn die Maschine von der Werkstatt immer gut gewartet sein soll. Die Lösung lautet daher: Ventile selbst einstellen – und das ist nicht so schwer, wie man zunächst glauben möchte. Vor allem an den alten Stoßstangen-Motoren von BMW, Ducati, Guzzi, Morini, Norton, Triumph oder Yamaha, um nur einige wenige zu nennen, lässt sich das Spiel am Kipphebel – etwas technischen Sachverstand und ein wenig Übung vorausgesetzt – einfach einstellen.

Doch warum muss man die Ventile einstellen. Ganz einfach: Die Ventile sind die mit am höchsten belasteten Bauteile im Motor. Neben dynamischen Kräften müssen Ein- und Auslassventile vor allem den hohen Verbrennungstemperaturen Stand halten können. Aus diesem Grund kommen für Ventile spezielle Metalllegierungen zum Einsatz. Nachteil hiervon ist, dass die Ventile ein anderes thermisches Ausdehnverhalten haben, als der übrige Ventiltrieb beziehungsweise die Bauteile des Motors, die in der Regel aus einer Aluminiumlegierung oder aus hochwertigen Stählen und/oder anderen exotischen Materialien bestehen können. Da sich alle diese Teile bei Erwärmung unterschiedlich dehnen, haben die Motor-Konstrukteure gewisse Toleranzen vorgesehen, um eine einwandfreie Funktion der bewegten Teile des Motors vor allem während der Warmlaufphase zu gewährleisten. Hierzu gehört auch das Ventilspiel, das bei Stoßstangen-Motoren über Einstellschrauben an den Ventilkipphebeln justiert werden kann. Daneben dient das Ventilspiel auch dazu, vor allem bei frisch montierten Motoren, das Setzverhalten von Zylinderfuß- und – kopfdichtungen auszugleichen.

Die Einstellung der Ventile, die immer bei kalten Motor erfolgen muss, hat zum Ziel, dass der Ventiltrieb bei Betriebstemperatur möglichst wenig Spiel hat, damit Steuer- und Öffnungszeiten exakt eingehalten werden und der Verschleiß in Folge zu weiten oder engen Spiels soweit wie möglich reduziert wird. Das Ventilspiel garantiert auch, dass das Ventil gasdicht an seinen Sitz anliegen kann. Gerade die Auslassventile benötigen diesen Kontakt, um die aufgenommene Wärme der verbrannten Abgase abführen zu können. Bleiben sie bei zu engem Ventilspiel leicht offenstehen, können sie, da bei jedem Verbrennungstakt eine Flamme um den Ventilschaft „züngelt“, am Ventilteller durchbrennen. Hat das Ventil hingegen zu viel Spiel und öffnet daher nicht genügend weit, nimmt der Motor schlecht Gas an und verliert an Leistung. Zudem läuft der Motor im Standgas extrem schlecht und laute mechanische Klappergeräusche sind die Folge Das Ventil-Einstellen ist daher bei allen Motorrädern der erste Wartungspunkt bevor Zündung und Vergaser kontrolliert werden.

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