Verschwunden - Das Dorf Schiedlo

Eine kleine Reise in ein Dorf, das man noch auf Karten findet, dessen Überreste aber fast verschwunden sind...
Heute kennt kaum noch jemand diesen Ort, und zwischen den Büschen findet man kaum mehr als ein paar Ziegelsteine, Scherben und die Grabsteine des ehemaligen Friedhofes. Einst aber war Schiedlo mit seiner strategisch wichtigen Lage am Nordufer der Oder und der Einmündung der Lausitzer Neiße ein strategisch wichtiger Ort. Eine Burg gab es hier im 13. Jahrhundert, viele Herren und Armeen zogen im Laufe der Zeit vorbei, es gab eine Flussschlacht...
1815 lebten in 47 Häusern etwa 300 Dorfbewohner. Der Handel, der einst hier die Oder überschritt, verlagerte sich zunehmend nach Frankfurt an der Oder, die einstige Zollstätte verlor ihre Bedeutung, Schiedlo wurde ein stilles und weltvergessenes Dörfchen. Immer häufiger kam es zu Oderüberschwemmungen, bei denen die Äcker und Gebäude überflutet wurden und Ernten unbrauchbar wurden. Schiedlo wurde wirtschaftlich immer schwächer, und irgendwann war es billiger, das Dorf abzusiedeln, als Deiche neu zu bauen. Ab Oktober 1908 wurde die Dorflage geräumt, 1909 ist Schiedlo bereits größtenteils vom Erdboden verschwunden.


A little journey to a village that can still be found on maps, but whose remains have almost disappeared...
Today hardly anyone knows this place, and between the bushes you will find little more than a few bricks, shards and the tombstones of the former cemetery. But Schiedlo was once a strategically important place with its strategically important location on the north bank of the river Oder and the confluence of the river Neisse. There was a castle here in the 13th century, many lords and armies passed here over time, there was a river battle...
In 1815 about 300 villagers lived in 47 houses. Trade, which once crossed the Oder here, increasingly shifted to Frankfurt an der Oder, the former customs post lost its importance, Schiedlo became a quiet and world-forgotten village. Flooding of the Oder occurred more and more frequently, flooding fields and buildings and making harvests unusable. Schiedlo became increasingly weak economically, and at some point it was cheaper to move the village away than to build new dikes. The village was cleared from October 1908, and by 1909 Schiedlo had largely disappeared from the face of the earth.