Riedlingen (D - BW) Die Glocken der Stadtpfarrkirche St. Georg

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In Riedlingen erklingt mit den Glocken H°- d'- e'- fis'- a'- h'- a'' das stattliche und klangvolle Geläut der Stadtpfarrkirche St. Georg über die malerische Stadt an der Donau. Vier historische und drei moderne Glocken vereinigen sich hier zu einem Ensemble von historisch durchaus überregionaler Bedeutung.


➥ Die älteste Glocke von St. Georg [5] stammt aus dem Jahr 1474. Sie wurde von dem aus Reutlingen stammenden Glockengießermeister Hans Eger in einer schweren Rippe gegossen.
Zu einer ähnlichen Zeit, zwischen 1460 und 1500, goss die Biberacher oder Rottweiler Gießhütte eine kleine Glocke für eine heute nicht mehr erhaltene Marienkapelle an der Donau, das genaue Gussjahr ist nicht bekannt. Das kleine "Ave-Glöckle" [7] fand nach dem Abbruch der Kapelle seinen Platz im Turm von St. Georg.
Im Jahre 1590 wurde eine besondere Glocke für St. Georg gegossen. Die "Heilig - Kreuz" Glocke [2] wurde vom Villinger Glockengießer Hans Reble gefertigt. Es ist eine der wenigen erhaltenen Glocken dieses Meisters, der zum Begründer der Glockengießerdynastie Grüninger in Villingen werden sollte. Es ist heute zudem die größte erhaltene Glocke. Als interessantes Detail ist die Inschrift der Glocke anzusehen. Auf der Glocke sind alle Menschen aus der politischen und kirchlichen Gemeinde Riedlingen festgehalten, die zur Anschaffung der Glocke und zum Gelingen des Gusses beigetragen haben. Mit dem Wappen von Österreich und der Stadt Riedlingen wurde bei der Erstellung der Glockenzier auch die politische Situation festgehalten.
Die jüngste historische ist die Glocke [4]. Sie wurde 1703 vom aus Rottenburg kommenden Wandergießer Johannes Rosier vermutlich direkt in Riedlingen gegossen. Der Meister verwendete eine für die damalige Zeit der Wandergießer ungewöhnlich schwere Rippe. Auch diese Glocke trägt nach Vorbild der Glocke [2] die Namen aller Beteiligten auf der Schulter. Auch das Medaillon des heiligen Georg wurde von der größeren Glocke übernommen.

Glücklicherweise konnte dieses historische bedeutsame und klanglich sehr reichhaltige Ensemble größtenteils unbeschadet über die Kriegszeiten gerettet werden. In den 1950er Jahren sollte der Kriegsverlust einer kleineren Glocke wieder ersetzt werden. Die Glockengießerei Bachert erhielt zunächst den Auftrag für eine kleine und eine mittlere Glocke [6+3]. Durch großzügige Spenden eines wohlhabenden Sohnes der Stadt konnte eine große Glocke [1] ebenfalls geordert werden. Im Jahre 1958 goss die Glockengießerei Bachert die neuen Glocken in einer verhältnismäßig schweren Rippe.
Besonders zu erwähnen ist die große Dreifaltigkeitsglocke "Benedicta". Mit ihren 3200kg (nach anderen Quellen 3050kg) gehört sie zu den besten Glocken der Gießerei aus dieser Zeit. Der damalige Glockensachverständige überschüttete die damalige Gussleistung geradezu mit lobenden Worten.
Leider wurde zur Installation der neuen #Glocken der alte Holzglockensuhl aus dem 16. Jahrhundert abgebaut und ein neuer Stahlglockenstuhl eingebaut. Im Jahre 2012 wurde dieser wiederum durch einen neuen Glockenstuhl aus Holz ersetzt. Seither kann das Geläut, besonders die beiden großen Glocken, sein volles Potential wieder entfalten. Der Eindruck vor der Kirche bei vollem Geläut ist aufgrund der sehr offenen Schallfenster enorm.



➥ Die Pfarrkirche St. Georg stammt aus dem Jahre 1486. Davon zeugen noch einige Freskenüberreste, die in den letzten Jahren umfassend restauriert wurden. Die frühere Romanische Kirche wurde abgerissen. Im Laufe der Zeit wurde die Kirche den meisten Stilrichtungen angepasst, nach dem 30 Jährigen Krieg vor allem umfassend barockisiert.

Um den Jahrestag des Kirchenbaus 1886 wurden im neugotischen Stil 3 Altäre eingebaut, dabei die barocken Einrichtungen wieder entfernt und zum Teil an umliegende Gemeinden verteilt. Die Neugotischen Stilelemente blieben bis zur umfassenden Kirchensanierung. 1962 und 1964 wurde die Kirche modernen Geschmäckern angepasst. Dabei wurden alle Neugotischen Bausteine zerlegt und entfernt.
Heute zeigt sich die Pfarrkirche innen sehr schlicht und modern.

► Programm:
Nach dem
0:00 Stundenschlag

und den
1:00 Einzelglocken
erklingt zunächst das
14:10 historische Geläut
und folgend ab
19:00 das Vollgeläut

➥ Ich möchte mich bei den Verantwortlichen der Gemeinde St. Georg für das Ermöglichen dieser Aufnahme ganz herzlich bedanken!

➥ Glockentürme und Glockenstühle sind keine öffentlich zugänglichen Räume.
Dieses Video wurde mit einer Sondergenehmigung unter Einhaltung von Sicherheitsstandards erstellt. Von einer Nachahmung ohne entsprechende Vorkenntnisse rät der Kanalinhaber ab.

► Der ehemalige Zustand ist unter dem folgenden YouTubelink dokumentiert:    • Riedlingen (D - BW) Die Glocken der S...  

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