Durch die Zeit im Oderbruch - Der alte Looshof

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Das Oderbruch... weite Felder, durchzogen von Wassergräben. Eine stille und weite Landschaft unter einem schier endlosen Himmel. Und doch in dieser Form eine relativ junge Kulturlandschaft...
Bis ins frühe 18. Jahrhundert regelmäßig von der Oder überflutet, erfolgte ab 1735 die durch Friedrich I. in Auftrag gegebene Begradigung und Eindeichung der Oder. Die anschließende Trockenlegung des Oderbruchs durch Friedrich II. formte aus der einstigen Auen- und Flußlandschaft die heutige Kulturlandschaft. Mit der Trockenlegung begann auch die Besiedlung. Eine Besonderheit stellen die scheinbar wahllos in der Landschaft liegenden Looshöfe (Loose- Gehöfte) dar, bestehend aus dem Wohngebäude, flankiert von zwei Stallungen und der gegenüberliegenden Hofscheune. Sie wurden (kurzgefaßt) den Neusiedlern der Region von Friedrich II. per Los zugewiesen.
Die Zeitgeschichte ist über das Oderbruch hinweggefegt und hat Spuren hinterlassen. Erbittert wurde hier Mitte April 1945 in der letzten großen Schlacht des Zweiten Weltkrieges gekämpft. Zurück blieb eine verwüstete Landschaft. Nach dem Krieg wurde die Landwirtschaft intensiviert, kleine Ackerflächen verschwanden zugunsten einer großflächigen Bewirtschaftung durch Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften. Heute ist viel von Renaturierung des Oderbruchs zu hören, und an jedem Zipfel des Horizonts drehen sich Windräder...
Auch an den Looshöfen ist die Zeit nicht spurlos vorübergegangen. Von einst 600 Gehöften existieren noch etwa 300. Zahlreiche Höfe sind ganz verschwunden, andere überbaut und umgebaut. Einige sind als Ruinenrest im Gehölz zu finden – wie dieser hier. Die Natur hat ihn fast zurückerobert, und wir streifen etwas ratlos zwischen den Mauern umher. Was mag hier passiert sein? Wann wurde der Hof verlassen? Und warum? Ein Löffelchen im Laub, ein Einweckglas im zusammengestürzten Kellerregal, ein Reichspfennig zwischen alten Ziegeln. Alles was bleibt.


The Oderbruch ... wide fields, criss-crossed by moats. A quiet and wide landscape in Brandenburg, Germany, under a seemingly endless sky. And yet in this form a relatively young cultural landscape ...
Regularly flooded by the Oder until the early 18th century, the river Oder was straightened and diked in 1735, commissioned by Friedrich I. The subsequent drainage of the Oderbruch by Friedrich II formed the present day cultural landscape from the former floodplain and river landscape. Settlement began with the drainage. The „Looshöfe“, which are apparently randomly located in the landscape, are a specialty, consisting of the residential building, flanked by two stables and the courtyard barn opposite. In a nutshell, they were assigned to the new settlers in the region by Friedrich II. by lot.
Contemporary history has swept over the Oderbruch and has left its mark. The last great battle of World War II was bitterly fought here in mid-April 1945. What remained was a devastated landscape. After the war, agriculture was intensified, small arable land disappeared in favor of large-scale cultivation by agricultural production cooperatives. Today we hear a lot about the renaturation of the Oderbruch, and wind turbines are turning on every corner of the horizon ...
Even at the „Looshöfe“, time has not passed by without a trace. Of once 600 farmsteads, around 300 still exist. Many farms have completely disappeared, others have been built over and rebuilt. Some can be found as ruins in the woods - like this one here. Nature has almost recaptured it, and we are wandering around between the walls, somewhat perplexed. What may have happened here? When was the farm abandoned? And why? A spoon in the leaves, a mason jar in the collapsed cellar shelf, a Reichspfennig between old bricks. All that remains.

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