Sprachwandel - Wie verändert sich die deutsche Sprache momentan? Wozu führt der Sprachwandel?

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Was ändert sich aktuell an der deutschen Sprache und welche Trends kann man daraus ablesen? Ich erkläre, was der Sprachwandel genau ist und wir sehen uns genau an, wie konkret sich die deutsche Sprache momentan wandelt.

Quellen:
- Bornemann, M., Bornemann, M., & Schlitt, C. (2016). Abi genial Deutsch: Das Schnell-Merk-System. Bibliographisches Institut GmbH.

Unter Sprachwandel fasst man alle Sprachveränderungen zusammen und ich kann euch direkt beruhigen: Sprachwandel hat es schon immer gegeben und, glaubt mir, wird es auch immer geben. Ich würde es sogar so formulieren: Eine Sprache ist überhaupt erst eine lebende Sprache, wenn sie sich ändert. Man kann nichts dagegen tun, dagegen anzukämpfen ist genauso aussichtslos, wie gegen das Altern zu kämpfen.

Aber warum wird Sprachwandel häufig so stark kritisiert? Das könnte daher kommen, da er sehr auffällig ist und wie ein „Verfall“ aussieht. Aber nicht nur der Sprachwandel ist inhärent mit Sprache verbunden, sondern auch die Sprachkritik gehört einfach dazu. Auch die Römer haben den Sprachverfall kritisiert, und auch die Griechen haben das getan. Hat der Sprachwandel aber der Sprache geschadet? Können wir dadurch jetzt schlechter kommunizieren? Dass Sprache „verfällt“, dazu gibt es einfach keine wissenschaftliche Beweise, nur viele Meinungen. Im Gegenteil sogar, es gibt keine Hinweise darauf, dass Sprache ihre Funktion irgendwie verloren haben könnte. D.h. Linguisten sind sich momentan relativ einig, Sprache muss im Wandel sein und es schadet ihr nicht.

Jetzt sehen wir uns einmal genau an, was sich denn da ändert an der deutschen Sprache. Man kann dabei zwischen verschiedenen linguistischen Teilgebieten unterscheiden. Morphologie, Syntax, Lexik und Semantik.

Zuerst die Morphologie, das bedeutet die Form der Wörter:
In dieser Kategorie fällt auf, dass heutzutage viele starke Verben wie schwache Verben flektiert werden. Das heißt, man sagt z.B. nicht mehr „Ich buk einen Kuchen“ , sondern „Ich backte einen Kuchen“. Dieser Trend wird aber immer hartnäckiger durchgeführt und man hört heutzutage sogar Formen wie „ich waschte“ anstatt „ich wusch“. Ist das jetzt unbedingt falsch? Ich würde sagen, dass die Gesellschaft „ich waschte“ noch nicht akzeptiert. Wenn wir die Gesellschaft also entscheiden lassen, dann ist es noch falsch. Aber wer weiß wie lange noch. Alle neuen Verben, die neu in die deutsche Sprache aufgenommen werden, sind übrigens immer schwach. Es kommen keine neuen starken dazu. Z.B. sagt man „whatsappte“ und nicht „whatsuup“ oder so. Keine Frage also, starke Verben werden komplett verschwinden.

Sehen wir uns jetzt in die nächste Kategorie an: Syntax. Syntax behandelt nicht die Wortformen, sondern die Regeln zur Kombination von Wörtern. Morphologie und Syntax ist den meisten von euch wahrscheinlich unter dem Begriff „Grammatik“ bekannt.

Sehr auffällig ist, dass der Konnektor „weil“ keinen Nebensatz mehr verbindet, sondern einen Hauptsatz. Man sagt nicht mehr: „Ich kann morgen nicht kommen, weil ich noch ein wichtiges Gespräch habe“ sondern „Ich kann morgen nicht kommen, weil ich habe noch ein wichtiges Gespräch. Interessant ist auch eine ganz neue Form, die eingeführt wird, die so genannte Verlaufsform. Damit kann man ausdrücken, wenn etwas jetzt gerade im Gange ist. Das Englische hat das schon mit dem „ing“, das an Verben gehängt werden kann. Im Deutschen kann man sagen: „Ich bin noch am Arbeiten“ anstatt „ich arbeite gerade“. Daran sieht man auch, dass Sprachwandel nicht unbedingt Vereinfachung bedeutet.

Sprachwandel geht in beide Richtungen. Ich würde sogar sagen, dass es zwar immer weniger grammatische Wortformen geben wird, dadurch aber die Regeln, also die Syntax, sogar komplexer wird. Dass Sprache sogar komplexer wird, sieht man an der doppelten Perfektbildung, die eigentlich völlig überflüssig ist. „Wir haben das doch gar nicht verdient gehabt“ ist heutzutage etwas was man sagen kann, wenn man meint „wir haben das doch gar nicht verdient.“, was ja eigentlich einfacher wäre, aber hier bevorzugt der Sprachwandel die komplexere Form.

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