Donnerwetter im 4-Zylinder - Prof. Wolfgang Reitzle über sein Ende bei BMW am 5. Februar 1999

Es war ein denkwürdiger Tag bei BMW: am 5. Februar 1999 tagte der Aufsichtsrat, denn eigentlich sollte Prof. Wolfgang Reitzle der neue Vorstandsvorsitzende werden, nachdem Bernd Pischetsrieder wegen des unglücklichen Rover-Kaufs seinen Vorstandsstuhl räumen musste.

Die BMW-Pressemitteilung lautet dazu wörtlich:
"Neuausrichtung und Stärkung des Vorstandes
In seiner heutigen Sitzung ließ sich der BMW Aufsichtsrat vom Vorstand über die Lage des Unternehmens - insbesondere bei Rover - informieren.
In dieser Sitzung hat Bernd Pischetsrieder (50), Vorstandsvorsitzender der BMW AG, den Aufsichtsrat darum gebeten, ihn von seinem Amt zu entbinden. Der Aufsichtsrat hat diesem Wunsch entsprochen und ihm für seine mehr als 25jährige erfolgreiche Tätigkeit bei BMW seinen Dank ausgesprochen.
Dr. Wolfgang Reitzle (49), im Vorstand verantwortlich für "Markt und Produkt", bat ebenfalls um die Entbindung vom Amt, die der Aufsichtsrat ebenfalls - verbunden mit dem Dank für seine mehr als 20jährige erfolgreiche Tätigkeit für BMW - akzeptierte.
Der Aufsichtsrat berief Professor Dr.-Ing. Joachim Milberg (55), zur Zeit für
"Engineering und Produktion" im Vorstand verantwortlich, zum neuen Vorsitzenden des Vorstandes."

Allerdings gab es merkwürdige Zeichen im Vorwege dieser Sitzung und der Aufsichtsratsvorsitzende Eberhard v. Kuenheim machte einen denkwürdigen Fehler, der es verhindern sollte, dass Wolfgang Reitzle seine vorab mit v. Kuenheim verfasste Antrittsrede als neuer Vorstandsvorsitzender halten konnte. Stattdessen trat er am Abend seine Heimreise von seinem Arbeitsplatz am Petuelring an, nachdem er um die Entbindung von allen Ämtern gebeten hatte.
Wie es dazu kam, wie Ferdinand Piech reagiert hat und wie Prof. Wolfgang Reitzle mit diesem, wie er es nennt "Life changing Event", umgegangen ist, erzählt er in diesem Video.
Foto: ©Karsten Arndt, Farbbild.com
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