ALEXIS CHAUVET (1837–1871): Grand Choeur Es-Dur (1863)

Alexis Chauvet
[Charles-Alexis Chauvet]
(1837-1871)
Grand Choeur Es-Dur
Nr. 12 aus der Sammlung
20 Morceaux pour orgue (1863)
À son maître M[onsieur] F. Benoist

Wiederherausgegeben 1896 von Théodore Dubois (1837-1924) unter dem Titel:
Vingt célèbres pièces pour orgue

Dubois widmete Chauvet posthum das Orgelstück Verset-Choral, Nr. 6 aus der Sammlung Douze Pièces pour Orgue (1889) mit den Worten: "À la Mémoire de mon bon et regretté Ami ALEXIS CHAUVET"

César Franck widmete Chauvet 1868 seine Fantaisie op. 16.

Noten:
https://imslp.org/wiki/20_C%C3%A9l%C3...)

Carmenio Ferrulli an der
Oberlinger-Orgel in der evangelischen Immanuelkirche Königstein im Taunus.

Der aus Marines (40 km nordöstlich von Paris) stammende Alexis Chauvet wurde im Alter von 13 Jahren am Conservatoire de Paris aufgenommen. Er studierte Komposition bei dem Opernkomponisten Ambroise Thomas (1811-1896) und Orgel bei François Benoist, wo er 1860 den 1. Preis im Fach Orgel errang.
Chauvet wurde 1869 zum Titularorganisten der neuen Cavaillé-Coll-Orgel der Église de la Sainte-Trinité ernannt. Er war ein gefragter Interpret der Werke Johann Sebastian Bachs. 1867 veröffentlichte er 15 Études préparatoires aux œuvres de Bach (für Klavier).
Chauvet spielte gemeinsam mit Franck, Batiste und anderen Kollegen die Einweihungskonzerte von neuerbauten Orgeln in Paris (so z.B. 1868 die Cavaillé-Coll-Orgel in Notre-Dame de Paris).
Im Mai 1869 kam es zum Zusammentreffen mit ANTON BRUCKNER (1824-1896) in Notre-Dame de Paris.
Chauvet überreichte Bruckner das Fugen-Thema zu einer Improvisation. Chauvets Leben endete tragisch: während des deutsch-französischen Krieges 1870/71 wurde er, der auf Kur befindliche tuberkulosekranke Zivilist, im nordfranzösischen Argentan von einer aufgehetzten Meute fälschlich für einen preußischen Spion gehalten wurde und körperlich so mißhandelt, daß er daran am 28. Januar 1871 starb.