Die russische Kultur und Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine

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Dies ist eine Kooperationsveranstaltung des Ukrainian Security and Cooperation Centre, des Ukrainischen Vereins Augsburg, der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und der Thomas-Dehler-Stiftung.

Am 28. Juli diskutieren Prof. em. Dr. Heinrich Olschowsky, emeritierter Slawistik-Professor der Humboldt-Universität zu Berlin, und Dr. Alina Ponypaliak, Mitarbeiterin am Ukrainian Security and Cooperation Centre in Kyjiw und Gastprofessorin an der Universität Leipzig, über die russische Kultur, Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Bezüge zwischen beidem.

Während immer wieder betont wird, dass Kunst und Kultur, auch Russlands, unpolitisch seien und dass es somit keine Bezüge zum genozidalen Angriffskrieg gegen die Ukraine geben könne, stößt man doch in der russischen Literatur, gerade bei so bekannten Klassikern wie Puschkin, Dostojewski und Tolstoi, immer wieder auf imperiale Vorstellungen und Chauvinismus gegenüber anderen Völkern – Denkmuster, auf die Politiker wie Wladimir Putin und Dmitri Medwedew nur zu gerne rekurrieren und die im Volk verfangen. Auf der anderen Seite erweist sich die Kultur als nicht zu unterschätzendes Element der hybriden Kriegsführung Russlands: Zum einen in den besetzten Gebieten der Ukraine, wo ukrainische Literatur aus den Bibliotheken entfernt und verbrannt wird, um durch die Werke russischer Autoren ersetzt zu werden. Aber auch im Westen, wo Russland versucht, sein Image mit Literatur, Musik und Ballett aufzubessern, und wo, auch in Deutschland, Anna Netrebko wieder auf Tournee geht, eine Künstlerin, die sich einst nicht scheute, für Wladimir Putin zu werben und mit einem Separatistenführer zu posieren, der auf der Sanktionsliste der EU stand.

Inwieweit ist russische Kultur politisch? Und was folgt daraus? Wie können wir im Westen Distanz wahren, ohne gleichzeitig dem Opfernarrativ des Kremls in die Karten zu spielen? Und kann Kultur auf der anderen Seite nicht auch verbindend sein und Brücken bauen? Diskutieren Sie diese Fragen mit unseren Experten!

Gast
Prof. em. Dr. Heinrich Olschowsky
durfte nach seinem Abitur in Weimar erst nach einem Zwangsjahr im „Schoß der Arbeiterklasse“ sein Studium der Slawistik und Germanistik in Greifswald und Berlin aufnehmen. Er wurde 1969 über polnische Lyrik (Tadeusz Różewicz) promoviert und war danach Mitarbeiter an der Deutschen Akademie der Wissenschaften in Berlin mit nicht nur fachlichen Kontakten nach Polen (speziell zu Aktivisten der Solidarność), der Sowjetunion und der Tschechoslowakei. Von 1988 bis 2006 war er Inhaber des Lehrstuhls Polonistik – Literatur und Kultur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er veröffentlichte in deutschen und polnischen Presseorganen (Tagesspiegel, FAZ, DIALOG, Polityka, Odra u.a.). Als Mitglied des Neuen Forums und wissenschaftlicher Berater des demokratischen Außenministers Markus Meckel war er in die Transformation durch die friedliche Revolution in der DDR involviert.

Gast
Dr. Alina Ponypaliak
wurde in Mykolajiw geboren. 2015 erwarb sie einen Master-Abschluss im Fach Geschichte der Ukraine an der Taras Schewtschenko Nationaluniversität Kyjiw und begann ihr Studium im Doktorandenprogramm der Abteilung für Weltukrainestudien. Gefördert durch ein Stipendium des Deutschen Bundestages beschäftigte sie sich mit einer vergleichenden Studie zur Erinnerungspolitik Deutschlands und der Ukraine zum Zweiten Weltkrieg. 2019 verteidigte sie ihre Doktorarbeit zum Thema “Leben, militärische und politische Tätigkeit von Vasyl Kuk (1913-1954)”. Darüber hinaus gewann sie ein Forschungsstipendium von POLIN Meeting Point, in dessen Rahmen sie zum Phänomen der Völkermorde im 20. Jahrhundert in Deutschland, Polen und der Ukraine forschte. Derzeit ist sie Gastprofessorin an der Universität Leipzig.

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