FRANKFURT - SCHWANHEIM: (D - HE) Geläute der Kath. Kirche St. Mauritius

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Es erklingen die Glocken des Kirchorts St. Mauritius (Pfarrei St. Jakobus) im Frankfurter Stadtteil Schwanheim, Bundesland Hessen.

Stimmung: H° dis' fis' gis' h' cis''
Giesser: Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Gussjahre:
1953 (2-4), 1955 (1, 5), 1956 (6)

Die Glockengeschichte des "Doms im Maingau" wie er im Volksmund auch liebevoll genannt wird, reicht bereits einige Jahrhunderte zurück. Ein erster Nachweis über Glocken in St. Mauritius stammt aus dem Jahr 1763 und beschreibt drei Glocken. Die beiden kleinen Glocken stammen aus dem Hause J. Wagner Frankfurt und wurden 1628 und 1665 gegossen. Die grosse wurde ebenfalls im Jahr 1665 aufgrund eines Sprunges von B. und J. G. Schneidewind neu gegossen.
Die neue Pfarrkirche St. Mauritius erhielt zu ihrer Weihe am 22. September 1901 ein neues Vierergeläut von A. Hamm & Sohn in Frankenthal. Es erklang in den Tönen c' e' g' a'. Aufgehängt wurden die Glocken in einem genieteten Stahlglockenstuhl welcher heute noch vorhanden ist und 2005 aufgestockt wurde.
Bereits 1917 mussten drei der vier Glocken für Rüstungszwecke abgegeben werden. Im Jahr 1924 konnte Schilling, Apolda vier neue Glocken ergänzen und eine neue grössere Glocke, für die bis dato ein Platz freigeblieben war hinzufügen. Die Ankunft mobilisierte fast das gesamte Dorf Schwanheim. Sie ergänzen die den 1. Weltkrieg überdauernde c' von Hamm zu einem nach unten erweiterten Salve-Regina-Quintett. Der damaligen Zeit entsprechend erhielten sie eine filigrane Glockenzier. Die A° in leichter Rippe war am gekröpften Joch aufgehängt. Dieses Geläut verrichtete bis ins Jahr 1942 seinen Dienst und wurde im 2. Weltkrieg konfisziert. Eine Tonaufnahme dieses alten Geläuts hören wir im Vorspann.
Nachdem der 2. Weltkrieg überstanden war entschied man sich gegen günstigere Stahlglocken und liess ein neues dreistimmiges Geläut (dis' fis' gis') bei Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg giessen. 1955 reichte das Geld, welches aus Spenden zusammengekommen war, für eine neue grosse Glocke. Für Schilling war eine A° aufgrund von Platzmangel keine Lösung, weshalb er auf einer H° in mittelschwerer Rippe aufbaute mit fast identischem Durchmesser. Mit dem Guss der grossen Glocke gab Schilling von sich aus die schwere Oktavglocke h' hinzu. Die Arbeit des Glockenausschusses zur Spendensammlung war damit erfüllt. Für Schilling war es ein gelungenes Gesamtwerk, was in seinem zufriedenen Gesichtsausdruck bei der Übergabe der H° in der Heidelberger Gießerei als auch besonders beim Probeläuten in Schwanheim ersichtlich war.
Für die alte Pfarrkirche (heutiges Schwesternhaus) wurde von Schilling 1956 eine cis'' gegossen, tonlich exakt abgestimmt auf das Hauptgeläute in St. Mauritius. Diese Glocke war für den dortigen Dachreiter zu schwer, musste 2002 stillgelegt werden und konnte durch eine neue Spenderglocke e'' ersetzt werden. Sie wurde vorsorglich in den Turm von St. Mauritius gehievt, um dann nach Aufstockung des genieteten Glockenstuhls im Mai 2005 das Hauptgeläute der Pfarrkirche um eine stimmige „Klangkrone“ zu ergänzen. Im Bistum Limburg ist dieses Sextett mit einem Gesamtgewicht von über sieben Tonnen das einzige sechsstimmige, das sich über mehr als eine Oktav erstreckt. Als tontiefes Dur-Geläute zählt es nun zu den bedeutendsten Geläuten der Diözese Limburg (Wolfgang Nickel, Glockensachverständiger Limburg).

Daten zu den Glocken:

Glocke 1
Name: St. Mauritius
Ton: H°
Gewicht: 3'193 Kg
Durchmesser: 1.718
Inschrift: „ST. MAURITIUS, DEN LEBENDEN ZUR MAHNUNG, DEN KRIEGSOPFERN ZUM GEDÄCHTNIS – DURCH SPENDEN DER SCHWANHEIMER BÜRGER WURDE ICH IM JAHRE 1955 IN HEIDELBERG GEGOSSEN – IM 1. UND 2. WELTKRIEG WURDEN MEINE VORGÄNGERINNEN FÜR KRIEGSZWECKE ZERSCHLAGEN.“

Glocke 2
Name: St. Antonius
Ton: dis'
Gewicht: 1'580 Kg
Durchmesser: 1.355
Inschrift: „ST. ANTONIUS DOCTOR TU ECCLESIAE TESTAMENTI ARCA OPEROSOS NOS FIDELI UNITATE ADIUVA.“

Glocke 3
Name: St. Maria Assumpta
Ton: fis'
Gewicht: 885 Kg
Durchmesser: 1.125
Inschrift: „MARIA ASSUMPTA AD NOS TRIUM ANS EXULES REGINA VERTE LUMINA.“

Glocke 4
Name: St. Michael
Ton: gis'
Gewicht: 610 Kg
Durchmesser: 995
Inschrift: „ST. MICHAEL ARCHANGELUS SERENAE PACIS AUCTOR RELEGAT IN ORCUM BELLA LACRIMOSA.“

Glocke 5
Name: St. Joseph
Ton: h'
Gewicht: 427 Kg
Durchmesser: 871
Inschrift: „ST. JOSEF EXEMPLUM OPTICUM ORA PRO NOBIS.“

Glocke 6
Name: St. Katharina
Ton: cis''
Gewicht: 275 Kg
Durchmesser: 745
Inschrift: „CIATHARINA VIRGO NOBILIS / SUBTILI SAPIENTIA INSIGNIS / AMICA CHRISTI MARTYR / CORONAM ADEPTA, IN SINAI MONTEM / AB ANGELIS TRANSLATA“

Dem Vorsitzenden vom Freundeskreis St. Mauritius, Herrn Bernhard Stuck, sei hiermit ein recht herzliches Dankeschön für die Ermöglichung der Aufnahmen sowie die fachkundige Führung und Begleitung auf den Turm ausgesprochen. Viel Freude mit dem Video! Ebenso ein Dank an Maik für die Begleitung.

Quellenangaben:
Schwarzweiss Fotos im Vorspann, Pfarrarchiv St. Mauritius
Luftaufnahme der Kirche von 2005, Konrad Neumann

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