Wo 'edle' Kurgäste reisten ... Waldsassen - Wiesau(Oberpfalz)

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Als man ab 15. Oktober 1865 mit der Eisenbahn von Weiden(Oberpfalz) über Waldsassen nach Eger fahren konnte, begann ein neues Zeitalter in der Oberpfalz. Diese Strecke ist älter als die heute bekannte Nord-Süd-Strecke Hof - Regensburg, welche im Abschnitt nördlich von Wiesau(Oberpfalz) erst 1882 ans Netz ging. Zusammen mit der zum gleichen frühen Zeitpunkt eröffneten Strecke Eger - Asch - Hof konnte man in den ersten 17 Jahren des hiesigen Eisenbahnzeitalters Hof also über Eger erreichen. Eger, heute Cheb, entwickelte sich damals zum bedeutenden Knotenpunkt, wo mehrere namhafte Eisenbahnen aufeinander trafen. Die Anlage dieses Bahnhofs fasziniert noch heute den ankommenden Reisenden!

Dieser neue Verkehrsweg wiederum führte auch zum Aufblühen der später weltberühmten Kurbäder Franzensbad, Marienbad und Karlsbad, und die 'edle Herrschaft' nutzte, aus Bayern kommend, tatsächlich diese Strecke, um in die luxuriösen Bäder zu gelangen.

Nach Inbetriebnahme der Nord-Süd-Strecke wanderte ein großer Teil vor allem des überregionalen Verkehrs Richtung Sachsen auf diese ab. Sie war topografisch günstiger und leistungsfähiger. Trotzdem blieben noch grenzüberschreitende Schnellzugleistungen bestehen, war doch nach wie vor das "Bäderdreieck" zu bedienen.

Als 1919 die Tschechoslowakei gegründet wurde, war Eger nun 'Ausland'. Der Verkehr lief weiter, aber nunmehr mit Grenzkontrollen. Nach der Annektion der Tschechoslowakei 1938 entfielen diese wieder.

Als Folge des zweiten Weltkrieges wurde die deutsch-tschechische Grenze nun Grenze zwischen 2 Weltsystemen. Die Strecke wurde zwischen Waldsassen und Schloppenhof (Slapany) unterbrochen und nie wieder in Betrieb genommen. Auf tschechischer Seite bestanden noch Reiseverkehr nach Slapany bis 1963 und Güterverkehr bis 1969, dann wurde der kurze tschechische Abschnitt eingestellt.

Der deutsche Abschnitt bis Waldsassen wurde weiter betrieben, mit einem recht ansehnlichen Zugangebot und ebenfalls auskömmlichem Güterverkehr. Genügend Industrie war in Mitterteich und Waldsassen vorhanden, die die Bahn nutzte. Bis 1977 war die Strecke immer noch Hauptbahn, dann erst wurde sie zur Nebenbahn herabgestuft.

Zum Fahrplanwechsel am 30.05.1986 stellte die Bundesbahn den Reiseverkehr komplett ein. Dieser war bis zuletzt vergleichsweise recht umfangreich - auferlegter Sparzwang machte vor nichts halt! Eine aus heutiger Sicht völlig unverständliche Maßnahme - nur damals hatte man eine andere Sicht auf die Dinge.

Die Entwicklung im Güterverkehr gleicht der der Tirschenreuther Strecke (wir sahen das Video) wie ein Ei dem Anderen. Die Bedienung von Waldsassen überlebte die Bahnreform nicht und wurde am 10.10.1994 eingestellt. Mitterteich war 'schwieriger tot zu bekommen', aber das 'Instrument' Mora C schaffte es.. Ab 01.01.2000 fuhr auch nach Mitterteich kein Güterzug mehr.

Von Wiesau(Oberpfalz) aus bis zum km 3,6 ist die Strecke heute Bahnhofsnebengleis des Bahnhofs Wiesau, dort wird ein Aufbereitungslager (GBR Mitterteich) weiterhin bedient. Der Rest der Strecke inclusive des grenzüberschreitenden Abschnitts ist heute in großen Teilen Radweg.

Der Autor bittet wiederum um Nachsicht für diverse vielleicht videotechnisch noch nicht ganz so "geschickte" Szenen, es war eine der ganz frühen Touren in der "Videozeit"..

Doch nun - Start der kurzen Reise, lassen wir uns gedanklich noch einmal in die Zeit versetzen, als diese Strecke historisches Hauptbahnflair atmete. 'Gute Fahrt'!

Daten wie stets aus Wikipedia.

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