Schlosskirche Wittenberg Plenum

Описание к видео Schlosskirche Wittenberg Plenum

Die
Schlosskirche Wittenberg (1509), nach
1490 bis 1515 ließ Friedrich der Weise das gesamte Schloss neu errichten, beginnend mit dem Süd- und dem Westflügel. Erst ab 1496 wurde von Konrad Pflüger die Schlosskirche als Nordflügel angefügt, wo erst fünf Jahre nach der Kirchweihe (17. Januar 1503) die Wölbarbeiten vollendet waren. Seitdem bildet die Schlosskirche den Nordflügel. Friedrich der Weise legte darin eine umfangreiche Reliquiensammlung an, die Wallfahrer von weither anzog, und stattete sie entsprechend aufwändig aus. Viele der über 19.000 „Heiltümer“ (Reliquien) mit dem Gegenwert von rund zwei Millionen Jahren Ablass fanden ihren Platz auf den 16 Altären der schmalen Dreiseiten-Empore, von wo aus auch ihre „Weisung“ (Präsentation) geschah.
Nach der Gründung der Wittenberger Universität Leucorea im Jahr 1502 wurde ihr die Schlosskirche 1507 als Universitätskirche beigestellt; dadurch entwickelte die Kirche sich zur akademischen Weihestätte. Hier erhielten die Studenten ihre Promotionen, hier hielt Philipp Melanchthon seine berühmte Antrittsrede, es wurden Andachten in der Kirche durchgeführt, und die akademischen Würdenträger der Universität wurden hier beigesetzt. Einige dieser Würdenträger sind heute noch an den Mauern in ihren Epitaphen zu erkennen.
Das Hauptportal, damals aus Holz, wurde von den Universitätsangehörigen zum Anheften von Informationen genutzt. Martin Luther, Konventuale des Augustinerklosters und Theologieprofessor, soll hier am 31. Oktober 1517, dem Vorabend des Patronatstags der Schlosskirche, seine 95 Thesen angeschlagen haben, um zur Disputation über den Ablasshandel aufzufordern. Das war der Auslöser der Reformation. Ob der Thesenanschlag tatsächlich in dieser Form stattgefunden hat, ist umstritten.[5] Nachgewiesen ist, dass Luther die Thesen an dem Tag handschriftlich an zwei Bischöfe und in der Folgezeit an weitere Theologen versandte.[6]
1525 wurde Friedrich der Weise in der Schlosskirche begraben. Im selben Jahr wurde der lutherische Gottesdienst in der Kirche eingeführt. 1546 erhielt Martin Luther, 1560 Philipp Melanchthon sein Grab in der Schlosskirche.
Im Siebenjährigen Krieg brannte 1760 die Kirche aus. Die Innenausstattung ging großteils verloren, der Außenbau wurde bis 1770 verändert wieder aufgebaut. Dabei wurde der Schlossturm zum Kirchturm umgebaut. Neue Schäden vor allem am Turm erlitt die Kirche 1814 durch die Erstürmung Wittenbergs während der Befreiungskriege. Dabei sind die größten Teile der Inneneinrichtung der Kirche mit ihren wertvollen Kunstwerken und Reliquien verlorengegangen. Einzig erhalten sind die Kunstdenkmäler aus Metall, im Besonderen das Grabmal Friedrich des Weisen, das der bekannte Bronzegießer Peter Vischer in Nürnberg 1527 erschuf.
1815 kam Wittenberg nach dem Wiener Kongress zu Preußen. Nachdem die Wittenberger Universität 1817 nach Halle (Saale) verlegt worden war, wurde die Schloss- und Universitätskirche dem neugegründeten Evangelischen Predigerseminar[7] zur Nutzung übergeben.
Anstelle der 1760 verbrannten hölzernen Thesentür stiftete der Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. die in Bronze gegossene Thesentür zum 375. Geburtstag Martin Luthers am 10. November 1858 mit einer Einweihungszeremonie.
Anlässlich von Martin Luthers 400. Geburtstag 1883 begann unter Leitung von Friedrich Adler ein tiefgreifender Umbau der Kirche im neugotischen Stil als „Denkmal der Reformation“, der 1892 abgeschlossen war. Dabei wurde ihr innerer Kern vollkommen neu nach historischen Aufzeichnungen gestaltet und die Haube des Schlosskirchturms neu errichtet. Am 31. Oktober 1892 wurde die umgestaltete Kirche in Anwesenheit Kaiser Wilhelms II. und im Rahmen eines historischen Festzugs[8] neu geweiht.
Im Jahr 1949 wurde die Schlosskirchengemeinde gegründet, um der Kirche neben dem Predigerseminar eine eigene Gemeinde zuzuordnen.[9]
Anlässlich der 500-Jahr-Feier des Geburtstages von Martin Luther 1983 wurden in der Schlosskirche zwölf Glasfenster mit den Porträts der dreizehn wichtigsten Reformatorenschüler Luthers eingeweiht. Der Lutherische Weltbund hatte damit die Hallenser Künstlerin Renate Brömme beauftragt, die die Glasmalereien in einem adaptiv zeitlosen Stil anfertigte.
Von 1978 bis 1992 wirkte an dieser Kirche der Prediger Friedrich Schorlemmer, der mit der Aktion des symbolischen Umschmiedens eines Schwertes zu einer Pflugschar – einem Hoffnungszeichen der DDR-Friedensbewegung – international bekannt wurde.
1999/2000 wurde der Dachstuhl saniert und das Dach nach dem Vorbild von 1892 neu gedeckt.
Mit Blick auf das 500. Jubiläum des Thesenanschlags 2017 erfolgte eine umfassende Sanierung des Gotteshauses. Sie kostete rund 8,2 Millionen Euro.

Комментарии

Информация по комментариям в разработке