Hoch auf dem gelben Wagen (Volks- u. Marschlied) Worte: R. Baumbach, Melodie: Heinz Höhne,1922

Описание к видео Hoch auf dem gelben Wagen (Volks- u. Marschlied) Worte: R. Baumbach, Melodie: Heinz Höhne,1922

Hoch auf dem gelben Wagen
Worte: Rudolf Baumbach (1840-1905)
Melodie: Heinz Höhne (1892-1968)

Als der berliner Apotheker und Freizeitmusiker Heinz Höhne 1922 das Baumbach'sche Gedicht aus den 1870er Jahren: "Der Wagen rollt" in eine wohlgefällige Melodie kleidete, waren in der Weimarer Republik bereits viele vormalige Postkutschen-Linien durch reinen Kraftpostverkehr (Omnibusse) ersetzt. Die letzten Postkutschen verschwanden dann ab der Mitte der 1920er Jahre. Jede Erinnerung daran "verkam" alsbald zu mal mehr, mal weniger wehmütige Nostalgie. Fortan reiste man jedenfalls schneller, vor allem aber um einiges bequemer, was das Durchschütteln auf Chausseen anlangte, die oft ausgewaschenen Schlaglochschotterpisten glichen. Ein Kraftomnibus hingegen umfuhr grobe Schlaglöcher viel einfacher slalomartig als das mit einem Pferdefuhrwerk je möglich gewesen wäre.
Aber weder Poem noch Lied wollten sicher keine nostalgische Verklärung des womöglich "gemächlicheren" Postkutschenzeitalters sein. Vielmehr ein in wenige griffige Strophen gefasster Aufriss des kontinuierlich dahinfließenden Lebensstromes, der für einen Wimpernschlag inne zu halten vermag, indem er ein freudiges, ein kurzweiliges Ereignis liefert, um sofort in Wiederaufnahme der kurz unterbrochenen Fahrt stetig und unaufhaltsam weiter dahin zu strömen ... bis "Gevatter Schnitter" mit Hippe und Stundenglas irgendwann einmal auf dem Kutschbock sitzt.
Aber gerade Soldaten- oder Marschlieder sollen in der Konsequenz nicht so fatalistisch tiefschürfend sein. Auch wenn wegen des erst wenige Jahre zurückliegenden 1. Weltkrieges mit der Auslöschung großer Teile der europäischen Jugend neue Soldatenlieder ohnehin wesentlich schwermütiger daherkamen und gerade den Tod in seiner todbringenden Unausweichlichkeit nach mehr oder weniger langem oder in Kriegszeiten kurzem Leben als Thema kaum mehr ausklammerten. Bei der "Bündischen Jugend" fand das Lied schnell großen Anklang; auch bei anderen Organisationen, etwa den Pfadfindern, wurde es viel gesungen, während es im dritten Reich (weil zu wenig völkisch-pathetisch und viel zu philosophisch) beinahe mit Absicht dem Vergessen anheim gestellt wurde.
Erst anfangs der 1950er Jahre mit Aufnahme in die "Mundorgel" und kurze Zeit daraufhin auch in die Liederbücher der BW erhielt es neue "Daseinsberechtigung"; wobei die 4. Strophe bei Verwendung als Marschgesang aber oft weggelassen wurde. Auch hier wollte man junge Soldaten, die - salopp gesprochen - das blühende Leben vor sich haben, nicht gleich mit "Das-letzte-Stündlein-geschlagen und Daseins-Abschied" konfrontieren.

Zweifelhaftem "Soldatenhumor" entsprungene Umdichtungen der Melodie (etwa: Hoch auf dem Schützenpanzerwagen sitz ich beim Fahrer (Führer) vorn. Durch Dreck und Schlamm die Ketten graben; mächtig tackert das sMG usw. muss als humanistisches Gebot nicht unbedingt annmerkende Hinweise hinzuzufügen aufgetragen sein, dass solche polemisch-groteske bis hin zu menschverachtend-zynische Texte in der rechtsstaatlichen BR-Deutschland öffentlich vorzutragen, natürlich unerwünscht oder sogar, weil u.U. die unantastbare Würde von Menschen (selbst wenn es sich um schlimmste Menschenfeinde handelt) inmateriell anzutasten imstande ist, schlicht einem Veröffentlichungsverbot unterliegen.

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