Recycling-Klopapier: Mega sinnvoll oder fürn Arsch? I Ökochecker SWR

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Durch die Corona-Pandemie war Toilettenpapier 2020 so gefragt wie nie. 200 Prozent mehr Klopapier-Umsatz in der ersten Coronawelle. Bei jedem von uns landen jährlich knapp 134 Rollen im Klo, das sind über 12 Kilogramm Toilettenpapier. Welchen Einfluss hat das auf die Umwelt und wo kommt das Holz für dieses Number One-Wegwerfprodukt her? Helfen Siegel bei der Auswahl des besten Toilettenpapiers und was bringt der Umstieg auf Recyclingpapier?

0:00 Der Toilettenpapier-Check
1:20 Worauf wird beim Toilettenpapier-Kauf geachtet?
2:44 Zu Besuch in der Kläranlage
6:15 Herkömmliches oder Recycling-Toilettenpapier - Was ist wirklich besser für die Umwelt?
9:54 Fazit

DAS TOILETTENPAPIERPROBLEM
Es gibt einige Alltagsdinge, über die man sich vermutlich kaum noch Gedanken macht: Toilettenpapier ist eins davon. Woran man selten denkt: Für die Toilettenpapierproduktion braucht man eine Menge Holz. Und häufig kommen Frischfaser zum Einsatz. Wir spülen also jeden Tag Ressourcen einfach so die Toilette runter. Erstaunlich: Gerade einmal jeder Vierte greift zum Recyclingpapier.

In Bergisch Gladbach schaut sich Ökocheckerin Katharina in einer Kläranlage einmal an, wie groß das Toilettenpapierproblem wirklich ist. Alleine dort kommen in der Sekunde zwischen 300 und 600 Liter Abwasser an, inklusiver einer ganzen Menge Klopapier. Die Ökocheckerin lernt hier, wie die Klärung funktioniert.

DER RECHEN
Das Wasser fließt gegen Stufenrechen, diese befördern die Grobstoffe, welche mit dem Abwasser mitgetragen werden, immer weiter nach oben bis sie über ein Überfall laufen. Von dort gelangen sie in einen Container und werden thermisch entsorgt. Die dabei entstehende Energie wird beispielsweise ins Stromnetz eingespeist. Fürs Klopapier ist hier also Endstation. Recycling gibt es nicht.

DER SANDFANG
Nach der ersten Station - dem Rechen - landet das Abwasser im sogenannten Sandfang. Hier sollen nur noch feinere Fremdstoffe wie Sand und Kies aus dem Abwasser gefiltert werden. Auch oft mit dabei: Andere Hygienepapiere oder feuchtes Toilettenpapier. Denn die sind fester als normales Klopapier und zersetzen sich nicht so schnell.

PROBLEMVERURSACHER: FEUCHTES TOILETTENPAPIER
Für die Kläranlage macht es keinen Unterschied, ob man Recycling- oder herkömmliches Klopapier benutzt. Beide lösen sich innerhalb von einer halben Stunde auf. Bei Feuchttüchern sieht das anders aus. Feuchtes Klopapier besteht nicht aus Zellstoff – also Holz – sondern ist in der Regel aus Vlies, also robusteren Textilfasern gefertigt. Deshalb zersetzt es sich nicht so einfach im Wasser und sollte auf gar keinen Fall in der Toilette entsorgt werden. Denn in der Kläranlage sorgt es dafür, dass Rohrleitungen und Rechen verstopft werden. Am besten für die Umwelt: Einfach ganz weglassen.

WOHER KOMMT DAS HOLZ FÜR UNSER TOILETTENPAPIER?
Die Basis jeder Klopapier-Rolle ist Holz. Dabei stammen 70 Prozent der Frischfasern aus Eukalyptusplantagen aus Südamerika, Spanien und Portugal, so Almut Reichart vom Umweltbundesamt. Diese Plantagen sind oftmals wasserintensive Monokulturen, in denen z.T. viele Pestizide eingesetzt werden. Zudem ist die Zellstoffgewinnung ein energie-, wasser- und chemikalienintensiver Prozess.

RECYLING ODER FRISCHFASER – WO SIND DIE UNTERSCHIEDE?
Altpapier ist ein regionaler Rohstoff, im Gegensatz zu den Frischfasern, die überwiegend importiert werden müssen. Durch den Einsatz von Altpapier lassen sich bis zu 50 Prozent Energie und 70 Prozent Wasser sparen. Es lohnt sich also für die Umwelt total! Es werden auch weniger Chemikalien für etwa die Bleiche eingesetzt.

WORAUF MAN BEIM KAUF ACHTEN KANN
Papier mit dem „FSC recyceled“-Siegel besteht ausschließlich aus Recyclingpapier. Über die Ökobilanz der Herstellung sagt aber auch dieses Label nichts aus. Besser: Der blaue Engel, denn dort gibt es auch Anforderungen an den Produktionsprozess und an die Chemikalien.

Wichtig: Klopapier mit Recycling-Anteilen muss gar nicht grau und kratzig sein. Es gibt auch hellere und weichere Varianten, mit denen man viel für die Umwelt tun kann. Einfach beim nächsten Einkauf auf die Siegel achten und am besten nicht zum feuchten Toilettenpapier greifen.



QUELLEN:
► Umweltbundesamt „Papiertaschentücher, Hygienepapiere“ (2016) Online unter: https://bit.ly/3wWFVzq
► BMU „Ressourcenschutz durch Recyclingpapier mit dem Blauen Engel“ (2020), Online unter: https://bit.ly/3uPjom5



Autor:innen: Julia Müller, Maurice Kaufmann
Schnitt: Sven Lude
Redaktion (solisTV): Sarah Weihsweiler
Redaktion (SWR): Inga Vennemann, Holger Conzelmann
Bildquelle: SWR


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