Basel BS, Münster, Stundenschlag und Vollgeläute

Описание к видео Basel BS, Münster, Stundenschlag und Vollgeläute

Basel BS
Münster
Konfession: evangelisch-reformiert

Es läuten die 7 Glocken des Hauptgeläutes.

Ges° B° des' es' f' ges' b' (verzogen)

Aufnahme vom Montag, 01.08.2016 (Bundesfeiertag der Schweiz), 20h00, Bundesfeierläuten (Glockengeläute für die Heimat).

Die beiden Türme des Basler Münster bergen ein wunderbares siebenstimmiges Geläute. Die Heinrichsglocke von 1565 bildete die Grundlage für den grossangelegten Neuguss von 1873. Jakob II. Keller aus Zürich-Unterstrass schuf damals sechs neue Glocken, das Geläute bildet nun das grösste Geläute des 19. Jhs. in der Schweiz. Interessant ist zudem die Disposition dieses Geläutes, sie weicht nämlich von den damals üblichen Dur-Akkorden ab. Es handelt sich um ein erweitertes „Wachet-Auf“-Motiv mit Halbton (bei katholischen Kirchen "Salve-Regina" genannt). Die Schlagtöne wurden im Verhältnis zur Heinrichsglocke nicht ganz getroffen, dies verleiht aber dem Basler Münstergeläute seinen unverkennbaren Reiz. Glücklicherweise wurden die Glocken nie nachgestimmt. Die Glocken 7-3 hängen im Georgsturm (links der Fassade) und die Glocken 2 und 1 hängen im Martinsturm (rechts der Fassade). Im Martinsturm hängen zudem noch die drei Schlagglocken, welche nicht zum schwingenden Geläute gehören.

Das Vollgeläute erklingt nur zweimal im Jahr: In der Neujahrsnacht um 00h00 (nachdem das alte Jahr mit der Ges° ausgeläutet wurde) und eben am Bundesfeiertag um 20h00. An gewöhnlichen Sonntagen erklingt B° des' es' ges' b' und an Feiertagen Ges° B° des' es' ges' b'.

Das Geläute wurde zu dieser Aufnahme manuell geschaltet. Ich danke der schaltenden Person für das schöne Ein- und Ausläuten.

Für weitere Informationen zur Geschichte des Geläutes, Inschriften der Glocken etc. konsultiere man http://www.freunde-basler-muensterbau...

Weithin sichtbar thront auf dem Münsterhügel die "rote Kathedrale von Basel", wie ich das Münster gerne nenne. Es ist nämlich fast vollständig aus rotem Sandstein errichtet. Das Münster hat eine bewegte Geschichte. Das Bistum Basel existiert wohl seit dem 8. Jh. Zu beginn des 9. Jhs. wurde in Basel die erste Kathedrale errichtet. 1019 wurde der zweite, ottonisch-frühromanische Bau geweiht. Der heutige spätromanisch-frühgotische Bau entstand zwischen 1185 und 1230. Er erlitt beim Basler Erdbeben vom 18.10.1356 grosse Beschädigungen. Kurze Zeit später begann der Wiederaufbau, der dem Münster seine heutige Gestalt verlieh. Die Umbauten dauerten relativ lange an. 1429 wurde der Georgsturm vollendet und 1500 der Martinsturm. Mit dessen Vollendung wurde am Münster nicht mehr gebaut. Heute kümmert sich die Münsterbauhütte um den Unterhalt des Baudenkmals.

1529 wurde die Reformation in Basel eingeführt. Das Münster wurde von der Bischofskathedrale zur reformierten Pfarrkirche. Der Bischof floh nach Porrentruy JU, das Domkapitel nach Freiburg im Breisgau. Nach einer langen Zeit im Exil (später auch noch in Arlesheim BL) wurde der Bischofssitz von Basel kurz nach 1800 nach Solothurn verlegt, wo er sich heute noch befindet.

Wenn man das Münster heute von aussen anschaut, vermutet man kaum mehr, dass der Innenraum von viele romanische Elemente aufweist. Bereits die Türme sind von köstlicher gotischer Architektur mit vielen Türmchen, Spitzen, durchbrochenen Brüstungen und Masswerkhelmen. Sie sind von unterschiedlicher Gestalt, der Georgsturm ist etwas höher als der Martinsturm. An der linken Querhausfassade befindet sich so genannte Galluspforte. Dieses romanische Portal weist bedeutende Bildewerke auf und gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Münsters. Der ruhige Innenraum lässt die romanische Kathedrale noch deutlich erkennen, durch die Umbauten nach dem Erdbeben haben aber auch viele gotische Elemente Einzug gehalten. Auch im Innern können diverse schöne Ausstattungstücke besichtigt werden, wie die wunderbare Kanzel, diverse Grabmäler oder die neugotischen Farbfenster aus dem 19./20. Jh. Ausserhalb der Heizperiode ist zudem eine Besichtigung der interessanten Krypta möglich. Die Türme können in Gruppen ab 2 Personen bestiegen werden.

Die Daten der Glocken:

Nr. 1
Papstglocke
gegossen 1873
Giesser: Jakob II. Keller, Zürich
Gewicht: 6‘504 kg
Schlagton: Ges° +1/16

Nr. 2
gegossen 1873
Giesser: Jakob II. Keller, Zürich
Gewicht: 3‘455 kg
Schlagton: B° -7/16

Nr. 3
Heinrichsglocke
gegossen 1565
Giesser: Franz Sermund, Bern und Marx Spörlin, Basel
Gewicht: 2‘940 kg
Schlagton: des‘ -8/16

Nr. 4
gegossen 1873
Giesser: Jakob II. Keller, Zürich
Gewicht: 1‘415 kg
Schlagton: es‘ +3/16

Nr. 5
gegossen 1873
Giesser: Jakob II. Keller, Zürich
Gewicht: 960 kg
Schlagton: f‘ +9/16

Nr. 6
gegossen 1873
Giesser: Jakob II. Keller, Zürich
Gewicht: 810 kg
Schlagton: ges‘ +9/16

Nr. 7
gegossen 1873
Giesser: Jakob II. Keller, Zürich
Gewicht: 406 kg
Schlagton: b‘ +7/16



Bilder, Tonaufnahme und Text: Robin Marti

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