Was ist ein Wort? - Warum eine Definition vom Begriff „Wort" so schwierig ist...

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Warum ist das Wort „Wort“ in der Linguistik unbrauchbar? Es ist einfach zu ungenau und es gibt keine Antwort auf die Frage, was ein Wort genau ist.

Quellen:
- Schlobinski, P. (2014). Grundfragen der Sprachwissenschaft: eine Einführung in die Welt der Sprache (n) (Vol. 4125). UTB.
- Spillmann, H. O. (2000): Einführung in die germanistische Linguistik. Langenscheidt

0:00 Einleitung
1:02 Partikelverben
1:47 synthetische Sprachen
2:27 Morphem

Was ist ein Wort?
Probieren wir das mal aus:
Die Türme der Burg waren sehr hoch.
Auf den Türmen nisteten Vögel.
Der eine Turm war dreißig Meter hoch.
Um wie viele Wörter handelt es sich bei den unterstrichenen Wörtern?

a) 1 Wort: Nämlich einmal das Wort Turm in drei Sätzen.
b) 3 Wörter: Einmal das Wort Türme, einmal das Wort Türmen und einmal das Wort Turm?
c) 2 Wörter: Zweimal das Wort Turm im Nominativ, einmal im Dativ?

Super, du hast richtig geantwortet! Wie ich darauf komme? Alle Antworten sind richtig. Denn hinter jeder der drei Antworten steht eine bestimmte Vorstellung von „Wort“. Darum ist das Wort „Wort“ in der Linguistik auch unbrauchbar. Es ist einfach zu ungenau und es gibt keine Antwort auf die Frage, was ein Wort ist.

Sehen wir uns noch ein Beispiel an. Besteht der Satz „Ich lade dich ein“ aus drei Wörtern oder aus vier? Es sind vier Wörter, die durch Wortzwischenräume voneinander getrennt sind. Es könnten aber genauso gut drei sein, denn die Bestandteile „ein“ und „lade“ lauten in ihrer Grundform: einladen. So findet man das Verb auch im Wörterbuch. Es gibt nämlich im Deutschen so genannte Partikelverben, bei den Verbpartikel abgetrennt werden können (ein-laden, raus-gehen..) und es gibt Partikelverben, bei denen das nicht geht (beladen, entgehen). „Ich laden den Bus be“ ist nämlich kein deutscher Satz. „ich lade den Bus ein“ aber wohl.
Noch schwieriger ist die Definition von Wort in anderen Sprachen. Dieses Wort hier, stammt aus dem Westgrönlandischen, es ist die Sprache der Inuit: (/ali:kusirsuillammassua:ni rartassagaluarpa:li/). Ich werde erst gar nicht versuchen es auszusprechen, aber es eignet sich sicherlich gut als Zungenbrecher. Es setzt sich aus elf Bestandteilen zusammen und entspricht dem, was wir einen Satz nennen. Man kann ihn ungefähr so übersetzten: „Trotzdem werden sie sagen, dass er ein großer Unterhalter ist, obwohl … und jetzt könnte man Z.B. noch hinzufügen „wir es besser wissen.“ In solchen Sprachen, man nennt sie auch synthetische Sprachen, verschmelzen die einzelnen Informationen, die einen Satz bilden. Klare Grenzen, wie zum Beispiel Wortzwischenräume, gibt es kaum.

Also, halten wir fest. Der Begriff „Wort“ ist in der Linguistik völlig unbrauchbar, da es keine einheitliche Definition gibt. Stattdessen gibt es den Begriff „Morphem“, einer der wichtigsten Basisbegriffe der Linguistik, der dem Begriffes „Wort“ ziemlich nahe kommt. Mit dem großen Vorteil, dass man mit Morphemen die Probleme, die ich in diesem Video gezeigt habe, lösen kann. Du kannst direkt hier auf das Video klicken um dir mein Video „Was ist ein Morphem“ anzusehen.

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